Palazzo Pretorio ist eine mächtige mittelalterliche Struktur und einer der schönsten Paläste Mittelitaliens. Der ältere Teil, aus roten Backsteinen, wahrt die Struktur des Wohnturms aus dem 13. Jh.. Im Jahr 1284 erwarb der Capitano del Popolo Francesco dei Frescobaldi den Palast, um ihn zum Amtssitz der Stadtregierung zu machen. Der aus hellem Alberese-Stein gefertigte Teil, dem eine Freitreppe vorangeht und der durch acht Biforen und ein Tabernakel verziert wird, wurde im 14. Jh. hinzugefügt. Die mit Zinnen versehene Krönung und der Glockenturm wurden stattdessen im 16. Jh. angebaut. Verschiedene Wappen aus den Familien der Stadt- und Landvögte schmücken die Fassade.
Nach der Renovierung hat der Palazzo das Stadtmuseum als die älteste städtische Kultureinrichtung, die sich mit der Sammlung von Kunstgegenständen und deren Geschichte befasst, wieder aufgenommen. Ihre Gründung geht auf die Zeit von Pietro Leopoldo (1788) zurück, allerdings wurde die tatsächliche Galerie im 19. Jh. von Cesare Guasti eingerichtet, der sie durch Werke kirchlicher Herkunft auszeichnete. Eines der wichtigsten Kernstücke des Museums sind die Werke von Künstlern aus dem 14., 15. Jahrhundert und dem Zeitalter des Barocks.
Das Museum verfügt auch über einen speziell für temporäre Ausstellungen eingerichteten Bereich.